Nach der weltweiten Verurteilung der Machtergreifung wollte Prayuth ausländische Botschafter am Freitag über die Hintergründe informieren, doch die meisten Botschafter lehnten ab. Viele wollten sich allenfalls durch Diplomaten vertreten lassen.
Der 60-jährige Prayuth hatte sich am Donnerstag in einem gewaltlosen Coup an die Macht geputscht. Angaben über einen möglichen Fahrplan zurück zur Demokratie machte er zunächst nicht. Prayuth hatte die Regierung gestürzt, nachdem diese sich geweigert hatte, freiwillig zurückzutreten.
Militär verhängt Ausreiseverbote
Nach der Machtübernahme in Thailand hat das Militär Ausreiseverbote verhängt. Isgesamt 155 Mitglieder der rivalisierenden politischen Lager dürften das Land vorerst nicht ohne Erlaubnis verlassen, teilte ein Armeesprecher am Morgen im Fernsehen mit. Ziel der Maßnahme sei es, Frieden und Ordnung aufrecht zu erhalten.
Inzwischen ist auch eine Frist abgelaufen, bis zu der sich mehr als hundert Politiker beim Militär einfinden sollten. Welche Absicht Armeechef Prayuth verfolgt, ist noch unklar. Am Donnerstag waren nach ersten sogenannten Vermittlungsgesprächen etliche Politiker in Militärgewahrsam genommen worden. Das Militär setzte die Verfassung außer Kraft und verhängte nächtliche Ausgangssperren. Die Lage in Bangkok ist bisher ruhig geblieben.
Protest gegen Militärputsch in Bangkok
Ein paar hundert Demonstranten haben am Freitag in Bangkok gegen den Militärputsch demonstriert. Sie verstießen mit ihrer Kundgebung gegen die drakonischen Auflagen des Militärs, das jede Versammlung von mehr als fünf Menschen verboten hat.
Die Leute hielten am Kulturzentrum Schilder mit der Aufschrift in Thai und Englisch hoch: "Nein zum Putsch". Soldaten waren auch zugegen, sie hielten sich aber zunächst zurück, wie Augenzeugen berichteten.
vrt/dpa/jp/est