Eigentlich heißt sie Franziska Keller. Aber sie fand es ärgerlich, dass man sie an der Pforte des Europäischen Parlaments ständig mit ihrer Parteikollegin Franziska Brantner verwechselte und kürzte ihren Vornamen ab.
Mit 32 Jahren gehört Ska Keller zu den jüngsten Abgeordneten. Seit 2009 sitzt sie für die Grünen im Europaparlament und wurde per Online-Abstimmung zur Spitzenkandidatin für das Amt des Kommissionspräsidenten gewählt.
Eines der wichtigsten Anliegen für die studierte Islamwissenschafterin ist ein gemeinsames Asylsystem in Europa. Sie kritisiert auch die Europäische Grenzschutzagentur Frontex, die ihrer Meinung nach die Grenzen in Europa noch dichter abriegelt. Ein weiteres Thema für Ska Keller ist das geplante Freihandelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA, eines der zentralen Themen im Europa-Wahlkampf der Grünen. Ska Keller lehnt es schlichtweg ab.
Ska Keller kommt aus einer europäischen Grenzregion. Aufgewachsen ist sie in der deutsch-polnischen Stadt Guben/Gubin, die noch bis 1989 geteilt war. Sie selbst hat die Zäune fallen sehen - da ist Europa für sie.
Bild: John Thys/AFP