Angesichts immer mehr toter britischer Soldaten hält die Mehrheit der Briten den Kampf gegen die radikal-islamischen Taliban für aussichtslos und wünscht sich eine Rückkehr der 9.000 am Hindukusch stationierten Soldaten. Mit der «Independent on Sunday» rückte erstmals eine große nationale Zeitung von dem umstrittenen Einsatz öffentlich ab.
Hochrangige Verteidigungsexperten befürchten, dass die Zahl getöteter Soldaten in den kommenden Monaten dramatisch ansteigen könnte. Laut «Independent on Sunday» besteht die Sorge, dass die Taliban die Briten in den kommenden Monaten verstärkt ins Visier nehmen könnten, um die Anti-Afghanistan-Stimmung im Königreich vor der Parlamentswahl Mitte 2010 weiter zu schüren.
Nach einer BBC-Umfrage glauben fast zwei Drittel der Briten, dass der Krieg nicht mehr zu gewinnen ist. Ein etwa gleichgroßer Anteil wünscht sich einen schnellstmöglichen Rückzug der britischen Truppen.
Die Stimmung hatte sich in den vergangenen Wochen verschlechtert, als immer mehr britische Soldaten am Hindukusch ums Leben kamen. Heute meldete das Verteidigungsministerium einen weiteren toten Soldaten. Es ist das 231. Opfer seit Beginn des Einsatzes im Oktober 2001.
pma/dpa