In der mexikanischen Unruheprovinz Michoacán sind die ersten Mitglieder der Bürgerwehren in neue offizielle Landpolizei-Einheiten integriert worden. Sie erhielten blaue Uniformen und Waffen. Voraussetzung war, dass die bislang illegal agierenden Selbstverteidigungskräfte ihre unregistrierten Waffen abgaben. Die Bürgerwehren hatten sich im vergangenen Jahr gebildet und waren auf eigene Faust gegen das mächtige Drogenkartell Tempelritter vorgegangen.
Jetzt gehöre man zum Staat, sagte der als "Papá Pitufo" bekannte Anführer der Bürgerwehren, Estanislao Beltrán, am Samstag, dem letzten Tag der Frist für die freiwillige Entwaffnung. Zunächst wurden 240 Bürgerwehr-Mitglieder mit Uniformen und offiziellen Waffen ausgestattet. Nach Regierungsangaben wurden im Gegenzug bis Freitag 6442 Waffen abgegeben.
Der nach Michoacán entsandte Sicherheitsbevollmächtigte, Alfredo Castillo, betonte, von jetzt an stünden die Mitglieder der neu geschaffenen "Fuerza Rural" in der Verantwortung, Familien, Nachbarn und alle, die von der allgemeinen und organisierten Kriminalität bedroht würden, zu beschützen.
In dieser Woche war José Manuel Mireles, einer der Sprecher der Bürgerwehren, abgelöst worden. Er hatte sich gegen die Entwaffnung ausgesprochen und die Gründung einer neuen Bewegung angekündigt, an der sich Selbstverteidigungsgruppen aus verschiedenen Landesteilen beteiligen würden.
dpa