30.000 Soldaten sind seit dem Wochenende bei einer der größten militärischen Kontrolloperation in Brasilien an allen Landgrenzen im Einsatz. Rund vier Wochen vor Anpfiff der Fußball-WM sollen damit die Sicherheit erhöht und der Schmuggel von Rauschgift, Waffen sowie illegale Einwanderung bekämpft werden. Die in regelmäßigen Abständen wiederholte Operation trägt den Namen «Ágata 8» und ist Teil der Sicherheitsstrategie im Vorfeld der WM, bei der vom 12. Juni bis 13. Juli rund 170.000 Sicherheitskräfte vorgesehen sind.
Bereits vor der WM-Generalprobe - dem Confederations Cup 2013 - hatte das Verteidigungsministerium eine derartige Aktion durchgeführt. Damals waren rund 20 Tonnen Rauschgift beschlagnahmt worden. Auch diesmal sind alle Waffengattungen der Armee sowie Polizeikräfte von Bund und Ländern beteiligt. Zum Einsatz kommen Einheiten der Dschungel-Infanterie sowie Schiffe und Helikopter der Marine. Die Aktion sei zuvor mit den zehn Nachbarländern abgesprochen worden, teilte die Regierung am Samstag mit.
Brasiliens fast 17.000 Kilometer lange Grenzlinie besteht aus rund 7400 Kilometer Landgrenze und über 9500 Kilometer Flussgrenze. Die Kontrollzone erstreckt sich auf 150 Kilometer landeinwärts der Grenze. Während der Operation soll auch medizinische Unterstützung für sozial benachteiligte Regionen geleistet werden. Über die Dauer der Aktion wurde zunächst nichts mitgeteilt. Vorangegangene Operationen dauerten meist ein bis zwei Wochen.
Zur der an zwölf Spielorten ausgetragenen Fußball-WM werden rund 600.000 ausländische Touristen erwartet. Die Sicherheit ist eines der Hauptthemen des Turniers. WM-Gegner kündigten Proteste an. Beim Confed-Cup waren 2013 wochenlang Hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Milliarden-Ausgaben für die WM, Korruption und Misswirtschaft zu protestieren. Damals war es in zahlreichen Städten, vor allem São Paulo und Rio de Janeiro zu massiven Ausschreitungen und Straßenschlachten mit der Polizei gekommen.
dpa/jp