Mutmaßliche Islamisten haben im Norden Nigerias eine Brücke gesprengt und dabei 30 Menschen in den Tod gerissen. Der Bombenanschlag habe sich am Donnerstagabend in dem Dorf Gamboru Ngala an der Grenze zu Kamerun ereignet, berichtete die Zeitung «Punch» am Freitag.
Hinter der Tat wird die Terrorgruppe Boko Haram vermutet, die erst vor wenigen Tagen in dem gleichen Dorf über 300 Menschen ermordet und elf Mädchen entführt hatte. Die Einwohner hielten offenbar gerade ein Massenbegräbnis ab, als die Extremisten erneut zuschlugen. Auf der Brücke befanden sich nigerianische und kamerunische Grenzposten.
Die Zahl der Opfer könnte noch weiter steigen. «Ich glaube, dass immer noch Leute unter den Trümmern begraben sind», sagte ein Anwohner.
Die Boko Haram, die im muslimisch geprägten Norden Nigerias einen Gottesstaat einrichten will, hat seit 2009 zahlreiche schwere Anschläge mit über 6.000 Toten verübt. Vor knapp einem Monat verschleppten Mitglieder der Gruppe über 200 Mädchen aus einer Schule. In einem Bekennervideo hieß es, sie sollten als Sklavinnen verkauft werden.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich «zutiefst besorgt» über das Schicksal der Schülerinnen gezeigt. In einem Telefonat mit Präsidenten Goodluck Jonathan am Donnerstag versprach Ban, einen hochrangigen Sondergesandten nach Nigeria zu schicken, der vor Ort untersuchen soll, wie die Vereinten Nationen dem Land besser helfen können.
dpa/sh - Bild: afp