Eine Lösung für den blutigen Konflikt im Südsudan rückt näher. Rebellenführer Riek Machar hat zugestimmt, bereits in den kommenden Tagen an Friedensgesprächen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba teilzunehmen. Dies erklärte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am Dienstag nach einem Besuch in der Hauptstadt Juba. Kommentatoren werteten allein die Ankündigung als möglichen Durchbruch. Das ostafrikanische Land versinkt seit Mitte Dezember in überwiegend ethnisch motivierter Gewalt.
Delegationen der Rebellen und der Regierung von Präsident Salva Kiir ringen seit Monaten unter Vermittlung der ostafrikanischen Regionalgemeinschaft IGAD um eine Lösung. Kiir hatte bereits Ende vergangener Woche nach einem Treffen mit US-Außenminister John Kerry zugestimmt, am 9. Mai nach Äthiopien zu kommen.
Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass Machar bereits so schnell zu den Gesprächen reisen könne, da er sich tief im Busch versteckt halte, sagte Ban. "Er hat aber gesagt, er werde sein Bestes versuchen, um pünktlich in Addis Abeba zu sein." Ob sich die beiden Widersacher zu einem direkten Dialog treffen werden oder nur mit Vermittlern verhandeln, blieb unklar.
Hintergrund des Konflikts ist ein Machtkampf zwischen Kiir und Machar. Beide gehören unterschiedlichen Volksgruppen an. Tausende Menschen sind seit Ausbruch der blutigen Gewalt gestorben, rund eine Million wurde vertrieben.
dpa