Die internationale Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat Bulgariens teils gewaltsames Vorgehen gegen Flüchtlinge verurteilt. Mindestens 519 Menschen, vor allem Syrer und Afghanen, die illegal aus der Türkei in das EU-Land gelangt waren, sollen durch den bulgarischen Grenzschutz über die Grenze zurückgedrängt worden sein. Die Menschen sollen in einigen Fällen auch geschlagen worden sein. Der Chef des HRW-Flüchtlingsprogramms, Bill Frelick, stellte am Dienstag in Sofia einen Bericht der Menschenrechtsorganisation vor, in der dieses Vorgehen dokumentiert wird. Die bulgarische Regierung wies die Kritik als "Lügen" und "Manipulation" zurück.
Bulgarien hatte 2013 einen Plan zur Verringerung der Zahl der illegalen Einwanderer verabschiedet. Ihr Zustrom hatte rasant zugenommen und das ärmste EU-Land überfordert. Seit Anfang 2013 wurden in dem Balkanland rund 12.000 Flüchtlinge aufgenommen. Nationalisten sorgen immer wieder für Stimmung gegen die Menschen aus Syrien und anderen Krisenländern. Erst Ende vergangener Woche waren drei syrische Familien mit sechs Kindern von den Bewohnern des mittelbulgarischen Dorfes Rosowo vertrieben worden.
dpa
