Die französische Atomaufsicht ASN ist zufrieden mit der Sicherheit des ältesten französischen Atomkraftwerks Fessenheim an der deutschen Grenze. Auch die Situation in dem lothringischen Atomkraftwerk Cattenom an der Grenze zum Saarland "liegt im nationalen Durchschnitt", sagte am Dienstag in Straßburg der ASN-Regionaldirektor, Florien Kraft, bei der Vorstellung der Sicherheitsbilanz 2013. Fessenheim steht seit Jahren in der Kritik deutscher und französischer Umweltschützer. Das Atomkraftwerk mit seinen zwei 900-Megawatt-Reaktoren ist seit 1977 in Betrieb. Es soll bis Ende 2016 stillgelegt werden.
Bereits im nationalen Jahresbericht der ASN 2013 vom 16. April wurde die Sicherheit von Fessenheim und Cattenom mit seinen vier 1300 Megawatt-Reaktoren positiv bewertet. Bei dieser regionalen Bilanz ging es nur um die zwei grenznahen Kraftwerke.
Kraft bestätigte, dass auch die Anlage in Fessenheim von einem Verschleiß der Brennstoffhüllen betroffen sei. Das französische Nachrichtenportal "Mediapart" hatte unter Berufung auf einen internen Bericht des Energiekonzerns EDF im Februar gemeldet, dass in 25 der 58 französischen Atomreaktoren die Brennstoffhüllen von Rost befallen seien. Der Verschleiß bedeute keine Gefahr für die Sicherheit, da er noch nicht den zulässigen Grenzwert erreicht habe, sagte Kraft. EDF werde bis 2017 die Hüllen auswechseln und dabei rostfreien Stahl verwenden, sagte er.
Die wichtigste Verbesserung in Fessenheim 2013 war nach Angaben Krafts die Stärkung des Erdbebenschutzes. Nun könne das Betonfundament unter den Reaktorblöcken im schlimmsten möglichen Szenario bei Ausfall aller Kühlsysteme eine Kernschmelze drei Tage lang zurückhalten.
Zur geplanten Schließung Fessenheims hat die ASN keine Stellung bezogen. Dies sei eine Entscheidung der Regierung, sagte der ASN-Regionaldelegierte Marc Hoeltzel.
dpa - Bilf: Sebastien Bozon (afp)