Ein Streik des Londoner U-Bahn-Personals hat die Themse-Metropole am Dienstag in ein Verkehrschaos gestürzt. Hunderttausende kamen zu spät zur Arbeit. Zwei der elf U-Bahnlinien wurden überhaupt nicht bedient, auf den meisten anderen wurde die Frequenz der Züge drastisch reduziert. Die Nahverkehrsbehörde Transport for London (TfL) ging davon aus, dass nur 40 bis 50 Prozent des normalen Verkehrs möglich war. Am Dienstag und Mittwoch fahren die U-Bahnen streikbedingt nur von 07:00 Uhr morgens bis 11:00 Uhr abends.
Bereits am Dienstagmorgen bildeten sich lange Schlangen in den Bahnhöfen, es kam zu chaotischen Szenen auf den Ausweichstrecken. Zahlreiche U-Bahnhöfe blieben ganz geschlossen, weil die noch verkehrenden Linien nur einen Teil des Netzes abdeckten. TfL setzte mit 8000 Doppeldeckern so viele Busse wie noch nie ein. Auch die Vorortzüge waren zum Bersten voll. Auch der Flughafenexpress zum Flughafen Heathrow wurde bestreikt.
Das U-Bahn-Personal reagiert mit dem bis Mittwochabend angesetzten Streik auf die Absicht des Arbeitgebers, zahlreiche Fahrkartenschalter an den Bahnhöfen zu schließen und damit etwa 960 Stellen abzubauen. Für den 6. Mai ist bereits der nächste Streik angekündigt.
dpa/sh - Bild: Leon Neal (afp)