Zum Holocaust-Gedenktag in Israel haben am Montag landesweit zwei Minuten lang die Sirenen geheult. Fast alle Menschen unterbrachen ihre Tätigkeiten und verharrten zu Hause und auf den Straßen in stillem Gedenken an sechs Millionen ermordete Juden. In der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem begann anschließend eine Zeremonie im Beisein des israelischen Präsidenten Schimon Peres und von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
Knapp sieben Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs leben heute in Israel noch etwas mehr als 190.000 Holocaust-Überlebende. Die Mehrheit von ihnen überlebte als Minderjährige in Lagern, konnte fliehen oder sich verstecken.
Während des Zweiten Weltkriegs (1939 bis 1945) ermordeten die deutschen Nationalsozialisten und ihre Kollaborateure nach Schätzungen etwa sechs Millionen Juden. Yad Vashem bemüht sich in akribischer Arbeit um die Identifikation jedes einzelnen Opfers und hat nach eigenen Angaben bereits zwei Drittel der Namen dokumentiert.
Gedenken in Belgien
Auch in Belgien wird der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Am Holocaust-Mahnmal in Anderlecht werden seit Sonntagabend die Namen der 24.000 Juden vorgelesen, die während des Zweiten Weltkrieges von Belgien aus in die Vernichtungslager deportiert wurden. Auch die Namen der 250 getöteten jüdischen Widerstandskämpfer werden vorgelesen. Das Vorlesen der Namen dauert noch bis halb sieben am Montagabend.
dpa/sh Bild: Jack Guez (afp)