Überschwemmungen nach schweren Regenfällen haben im Norden Afghanistans mehr als 70 Menschen das Leben gekostet. Die Behörden in der Provinz Dschosdschan meldeten 40 Tote, darunter zahlreiche Kinder. In der Nachbarprovinz Fariab kamen nach offiziellen Angaben 30 Menschen ums Leben, in der Provinz Sar-i-Pul starben weitere sechs Menschen. Etwa 120 Menschen wurden nach den Fluten in der Nacht zu Freitag vermisst.
Dschosdschans Vizegouverneur Abdul Rahman Mahmudi sagte: "Eine solche Flut hat es in den vergangenen 30 Jahren nicht gegeben." Allein in der Provinzhauptstadt Schebergan seien 26 Leichen gefunden worden, darunter die von 15 Kindern. Er selbst habe neun vollständig zerstörte Dörfer in einem Distrikt gesehen. Auch in Fariab wurden nach Angaben der Provinzregierung zahlreiche Dörfer zerstört.
7000 Menschen mussten nach Angaben der Behörden wegen der Wassermassen ihre Häuser verlassen. Tausende Tiere kamen um, Ackerflächen und Straßen wurden zerstört. Mahmudi sagte, die Armee habe zwei Hubschrauber ins Katastrophengebiet geschickt. Das reiche aber nach seiner Einschätzung nicht aus. Straßen in der Gegend seien unpassierbar.
dpa/mh - Bild: Shah Marai (afp)