US-Vizepräsident Joe Biden hat der krisengeschüttelten Ukraine bei einem Besuch in Kiew politische und wirtschaftliche Unterstützung versprochen. So wollten die USA der nahezu bankrotten Ukraine dabei helfen, unabhängiger von russischen Gaslieferungen zu werden. Moskau hatte zuletzt die Gaspreise für Kiew deutlich erhöht.
Biden forderte die neue prowestliche Führung zugleich auf, stärker das «Krebsgeschwür der Korruption» zu bekämpfen. Der US-Vizepräsident betonte, die für den 25. Mai geplante Präsidentenwahl sei die wichtigste Abstimmung in der Geschichte der Ex-Sowjetrepublik. Wegen der Unruhen im russisch geprägten Osten gilt die Abstimmung als gefährdet.
Biden traf sich am Dienstag in der ukrainischen Hauptstadt mit Übergangspräsident Alexander Turtschinow und Regierungschef Arseni Jazenjuk sowie mit Parlamentariern aus allen Regionen des Landes. Dabei wollte er prowestliche und prorussische Kräfte zur nationalen Einheit und zur gemeinsamen Arbeit an einer neuen Verfassung aufrufen, welche die Erwartungen aller Ukrainer berücksichtigt.
Die USA hatten Russland zuvor mit weiteren Sanktionen und «hohen Kosten» gedroht, falls Moskau nicht rasche Schritte zur Verwirklichung des in Genf vereinbarten Friedensfahrplans für die Ukraine unternehme. Zu den Beschlüssen gehören die Entwaffnung aller paramilitärischen Gruppen im Land sowie die Räumung besetzter Verwaltungsgebäude und Plätze. Russland fordert, dass auch ultranationalistische und regierungsnahe Gruppen die Waffen abgeben.
dpa - Bild: Sergei Supinsky (afp)