Gläubige Christen im Heiligen Land haben am Karfreitag an das Leiden Jesu erinnert. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen nahmen zahlreiche Christen an der traditionellen Prozession auf der Via Dolorosa in Jerusalem teil. Dabei liefen sie die verschiedenen Stationen des Leidenswegs Jesu ab, viele von ihnen trugen große Holzkreuze.
Einer der Teilnehmer war als Jesus Christus verkleidet. Er trug eine Dornenkrone und seine Brust war mit Blut verschmiert. "Helft diesem Mann!", rief eine Frau immer wieder. Er wurde von zwei Männern begleitet, die als römische Soldaten verkleidet waren. Sie trugen silberne Helme mit roten Federbüschen und lange rote Umhänge.
In den engen Gassen der Altstadt kam es zu Handgreiflichkeiten zwischen Teilnehmern der Prozession und israelischen Militärpolizisten, die viele Durchgänge abgesperrt hatten. Junge Muslime wurden daran gehindert, zum Gebet auf den Tempelberg in Jerusalems Altstadt zu gehen.
Die Oberhäupter der christlichen Konfessionen haben in ihrer Osterbotschaft zum Gebet für den Frieden aufgerufen. Man hoffe auf einen erfolgreichen Verlauf der Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern, hieß es darin. "Trotz all der gegenwärtigen Schwierigkeiten rufen wir die Parteien dazu auf, diese historische Gelegenheit zu ergreifen." Für einen echten und dauerhaften Frieden seien allerdings "Gerechtigkeit und ein Wunsch nach Versöhnung" notwendig.
In der Osterwoche, die in diesem Jahr mit dem jüdischen Pessach-Fest zusammenfällt, werden rund 125.000 ausländische Besucher im Heiligen Land erwartet. In Rom wird Papst Franziskus am Abend den Kreuzweg am Kolosseum beten. Zu der Meditation werden wie jedes Jahr Zehntausende Menschen erwartet.
dpa/dradio/jp - Bild: Gali Tibbon/AFP