Überschattet von Boykottaufrufen der Opposition hat in Algerien die Präsidentenwahl begonnen. Knapp 23 Millionen Menschen sind aufgerufen, für die nächsten fünf Jahre das Staatsoberhaupt des an Öl und Gas reichen Landes an der nordafrikanischen Mittelmeerküste zu bestimmen. Ein vorläufiges Ergebnis wird an diesem Freitag erwartet.
Die Wahl findet unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt. Nach offiziellen Angaben sind unter anderem 186.000 Polizisten im Einsatz. Als großer Favorit gilt der gesundheitlich schwer angeschlagene Amtsinhaber Abdelaziz Bouteflika. Der 77-Jährige ist nach einem Schlaganfall im vergangenen Jahr kaum noch in der Lage, öffentlich aufzutreten.
Anhänger schätzen Bouteflika dennoch als Garanten für Stabilität und Unabhängigkeit. Er führt den größten afrikanischen Flächenstaat bereits seit 1999. Unter politischen Beobachtern und Oppositionellen ist die mittlerweile vierte Kandidatur Bouteflikas umstritten. Kritiker werfen ihm vor, Teil eines korrupten Staatsapparates zu sein, der auch vor Wahlfälschung nicht Halt mache. Mehrere Parteien haben zu einem Boykott der Wahl aufgerufen.
dpa/sh - Bild: Farouk Batiche (afp)