Nach Ermittlungen einer Sondereinheit für Wirtschafts- und Steuervergehen sollen in der südspanischen Region Andalusien Millionensummen unterschlagen worden sein, die zur Finanzierung von Umschulungs- und Weiterbildungskursen gedacht waren.
Die Zeitung "El País" bezifferte den Schaden am Mittwoch auf 20 bis 40 Millionen Euro. Die Nachrichtenagentur Efe und die Zeitung "El Mundo" berichteten, möglicherweise seien bis zu zwei Milliarden Euro zweckentfremdet worden. Die Ermittler wiesen darauf hin, dass die Untersuchungen sich noch in einem frühen Stadium befänden. An der Abhaltung der Ausbildungskurse waren die Regionalregierung, die Arbeitgeber und die Gewerkschaften beteiligt.
Die Ermittler hegen den Verdacht, dass Unternehmen sich staatliche Fördergelder auszahlen ließen für Kurse, die in Wirklichkeit nicht abgehalten wurden. In Andalusien, einer Hochburg der Sozialisten, sorgt seit Monaten bereits ein anderer Finanzskandal für Schlagzeilen. Aus einem Fonds, der Firmen und Beschäftigten bei Massenentlassungen Hilfe gewährt, sollen Millionensummen zweckentfremdet oder unterschlagen worden sein.
dpa/rkr