Der mutmaßliche Todesschütze von Kansas, der in zwei jüdischen Einrichtungen in dem US-Staat drei Menschen erschossen haben soll, ist wegen Mordes angeklagt worden. Frazier Glen Cross muss sich wegen Mordes an einem 14 Jahre alten Jungen, dessen Großvater sowie einer 53 Jahre alten Frau verantworten, sagte Staatsanwalt Steve Howe am Dienstag.
Bei einer Verurteilung droht dem 73-Jährigen, der einen antisemitischen Hintergrund hat, die Todesstrafe oder lebenslange Haft. Die Kaution liegt bei 10 Millionen Dollar (7,2 Millionen Euro). Allein diese Anklage auf Bundesstaats-Ebene wiegt schwer.
Möglicherweise droht Cross, der früher ein örtlicher Führer der rassistischen Organisation Ku-Klux-Klan gewesen sein soll, zudem auf Bundesebene die Anklage wegen eines «Hass-Verbrechens». Diese sieht ebenfalls die Todesstrafe vor. Außerdem könnte illegaler Waffenbesitz im Prozess eine Rolle spielen.
Cross ist auch unter dem Namen Frazier Glenn Miller bekannt und hat wegen der Ermordung eines Gründers der US-Bürgerbewegung Southern Poverty Law Center (SPLC) bereits drei Jahre hinter Gittern gesessen. Cross soll am Sonntag in der Nähe von Kansas City auf dem Gelände eines jüdischen Gemeindezentrums und anschließend bei einem jüdischen Seniorenheim das Feuer eröffnet haben. Alle drei Todesopfer waren Christen.
US-Justizminister Eric Holder rief den Kongress am Dienstag dazu auf, 15 Millionen Dollar (10,8 Mio Euro) für die bessere Ausbildung von Strafverfolgern freizugeben. Die Zahl von durchschnittlich fünf Vorfällen mit «aktiven Schützen» pro Jahr hätten sich in den USA seit 2009 etwa verdreifacht. Bei dieser wachsenden Bedrohung bräuchten diejenigen, die an vorderster Front kämpften, volle und «felsenfeste» Unterstützung, sagte Holder in einer Video-Botschaft.
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