Nach dem Beginn der Offensive gegen pro-russische Separatisten in der Ost-Ukraine hat Russland vor einer gefährlichen Zuspitzung der Krise gewarnt. Dies habe das Land an den Rand eines Bürgerkrieges gebracht, sagte Präsident Putin nach Angaben der Regierung in Moskau in einem Telefonat mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Auch in einem Gespräch mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kritisierte der Kremlchef den zuvor gestarteten Einsatz ukrainischer Truppen. Moskau warnte vor einem Scheitern der für morgen geplanten Krisengespräche in Genf.
Der ukrainische Interimspräsident Alexander Turtschinow hatte den Beginn des sogenannten «Anti-Terror-Einsatzes» am Dienstag im Parlament in Kiew verkündet. Er sagte, Ziel des Vorrückens sei der «Schutz der Bürger vor Terroristen, die das Land zerreißen wollen».
Russland hatte vor solch einem Schritt gewarnt. Die USA verteidigten das Vorgehen der Kiewer Regierung. US-Regierungssprecher Jay Carney sagte: «Die ukrainische Regierung hat die Verantwortung, Recht und Ordnung herzustellen.»
In mehreren Orten der Ostukraine halten Moskautreue Separatisten seit Tagen Verwaltungsgebäude besetzt. Sie fordern einen föderalen Staat mit weitgehenden Autonomierechten für das russisch geprägte Gebiet.
In Genf wollen die Außenminister Russlands, der USA und der Ukraine am Donnerstag zusammen mit der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton über Möglichkeiten einer diplomatischen Lösung der Krise beraten.
dpa/sh - Bild: Dimitar Dilkoff (afp)