Bewaffnete Männer haben im Norden Nigerias zahlreiche Schülerinnen entführt. Die Täter waren offenbar in der Nacht zum Dienstag mit einem Lastwagen vor die Schule in dem Ort Chibok im Bundesstaat Borno gefahren und hatten den Mädchen befohlen, mitzukommen. Die Schülerinnen lebten auf dem Gelände. Der Polizeichef der Stadt Maiduguri, Gideon Jibrin, bestätigte der Nachrichtenagentur dpa die Entführungen, wollte aber keine genaue Zahl nennen.
Zeugen sagten der dpa, es seien 100 Schülerinnen verschleppt worden. Zahlreichen Mädchen sei es noch gelungen, von dem Laster zu springen. Die BBC zitierte Quellen, die von 200 entführten Schülerinnen sprachen. Die Angreifer machten offenbar das ganze Dorf dem Erdboden gleich.
Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Jedoch gilt es als wahrscheinlich, dass auch für diese Tat die radikalislamische Sekte Boko Haram verantwortlich ist. Sie hatte in den vergangenen Monaten speziell in der Region Borno zahlreiche Anschläge verübt. Auf ihr Konto soll auch der verheerende Anschlag auf einen Busbahnhof in der Hauptstadt Abuja am Montag gehen. Die Gruppe will in Nordnigeria einen Gottesstaat einrichten.
dpa/mh