Im syrischen Bürgerkrieg ist offenbar wieder Giftgas zum Einsatz gekommen. Regierung und Opposition beschuldigen sich gegenseitig, bei Kämpfen in der zentralen Provinz Hama Chemiewaffen verwendet zu haben. Im Staatsfernsehen hieß es, Rebellen der dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbundenen Al-Nusra-Front hätten am Freitag bei einem Angriff auf ein Dorf "giftiges Chlor" eingesetzt. Zwei Menschen seien dabei getötet worden.
Die oppositionsnahe Organisation Syrische Menschenrechtsbeobachter sagte hingegen, Bewohner des Dorfes hätten unter Atembeschwerden gelitten, nachdem Regierungstruppen das Dorf mit Fassbomben attackierten. Einige Menschen hätten anschießend Vergiftungssymptome gezeigt. Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.
Islamisches Gericht vollstreckt Todesstrafe
Ein islamisches Gericht hat in der von Rebellen kontrollierten syrischen Provinz Daraa zwei mutmaßliche Kollaborateure zum Tode verurteilt. Ihre Familien müssen ihre Heimatstadt für ein Jahr verlassen. Wie eine oppositionelle Nachrichtenwebseite berichtet, wurden die beiden Männer sofort erschossen.
Sie sollen Informationen über die Rebellen an die Truppen von Präsident Assad weitergegeben haben. Außerdem warf man ihnen vor, sie hätten Ende März ein Auto mit Sprengstoff präpariert. Bei der Explosion seien damals sieben Angehörige einer Familie ums Leben gekommen, darunter mehrere Kinder.
dpa/sh