Fluggesellschaften wollen so bald wie möglich schärfer gegen ungebührlich auftretende Fluggäste vorgehen dürfen. Das erklärte der Internationale Luftfahrtverband (IATA) am Donnerstag in Genf. IATA-Generaldirektor Tony Tyler rief alle Regierungen auf, eine kürzlich von rund 100 Staaten vereinbarte Zusatzbestimmung zum Abkommen über strafbare Handlungen an Bord von Luftfahrzeugen von 1963 zu ratifizieren.
Damit soll unter anderem ein Schlupfloch geschlossen werden, durch das sich schon etliche Randalierer einer Strafverfolgung entziehen konnten: Die juristische Zuständigkeit der Staaten, in denen ein Flugzeuge registriert ist, soll in solchen Fällen auf das jeweilige Landeziel erweitert werden.
Die neuen Bestimmungen definieren auch klarer, ab wann strafbares Verhalten vorliegt - etwa die Weigerung, Sicherheitsvorschriften zu befolgen. Zudem werden Schadenersatzklagen erleichtert, die sich zum Beispiel aus unplanmäßigen Zwischenlandungen infolge des Fehlverhaltens von Passagieren ergeben. Mindestens 22 Staaten müssen das Zusatzprotokoll ratifiziert haben, ehe es in Kraft treten kann.
dpa