Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) hat die Zustände in einem Flüchtlingslager der Vereinten Nationen im Südsudan als beschämend kritisiert und der UN-Mission (UNMISS) Untätigkeit vorgeworfen. Trotz der anstehenden Regenzeit müssten viele Flüchtlinge in tiefgelegenen Gebieten zelten, erklärte die Hilfsorganisation in New York. Die UNO lasse die Menschen in dem Lager, obwohl sie dort Krankheiten ausgesetzt seien. Schon jetzt leiden laut "Ärzte ohne Grenzen" viele an Durchfallerkrankungen, Atemwegsinfektionen und Hautkrankheiten.
„Es ist beschämend, dass die UNMISS nichts tut, um die Lebensbedingungen in Tomping zu verbessern“, sagt Carolina Lopez, Nothilfe-Koordinatorin von Ärzte ohne Grenzen in Juba. „Beim ersten Regenschauer des Jahres sind 150 Latrinen überschwemmt worden. Ihr Inhalt hat sich mit dem Hochwasser vermischt, das im Lager stand. Einige Bewohner hausen in natürlichen Abflussgräben, weil es nicht genug Platz gibt. Der Regen wird sechs Monate lang anhalten und heftiger werden. Wenn jetzt nichts getan wird, könnten die Folgen tödlich sein. Das Lager muss sofort in trockene Gebiete erweitert werden.“
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