Gut sechs Wochen vor der Europawahl hat in Österreich die rechte FPÖ nach innerparteilichen Querelen einen neuen Spitzenkandidaten aufgestellt. Auf Platz eins kandidiere nun FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky, sagte Parteichef Heinz-Christian Strache am Mittwoch in Wien. Der 47-Jährige ersetzt Andreas Mölzer, der seine Kandidatur nach Kritik an seinen fremdenfeindlichen Äußerungen zurückgezogen hatte. Der 61-jährige hatte unter anderem mit der Warnung vor einem "Negerkonglomerat" in der EU für Empörung gesorgt. Umfragen sehen die FPÖ bei der Wahl am 25. Mai bei mehr als 20 Prozent, was fast eine Verdoppelung ihrer Stimmen von 2009 bedeuten würde.
Mit dem Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) muss eine weitere europakritische Partei kurz vor den Wahlen den Spitzenplatz neu besetzen. Ulrike Haider-Quercia, die Tochter des verstorbenen Rechtspopulisten Jörg Haider, hatte am Dienstagabend ihre EU-Spitzenkandidatur für das BZÖ zurückgezogen. Sie könne ihre unabhängige politische Linie trotz gegenteiliger Zusagen nicht verfolgen, hatte sie diesen Schritt begründet. Bei der Europawahl 2009 hatte das BZÖ 4,6 Prozent und damit ein Mandat erreicht.
dpa