Bei den Atomgesprächen zwischen dem Iran und den sechs Weltmächten ringen die Beteiligten um Fortschritte. "Es ist noch eine Menge harter Arbeit nötig, um die Differenzen zu überwinden, die derzeit bestehen", sagten die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton und der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif in einem gemeinsamen Statement am Mittwoch in Wien. In der kommenden Verhandlungsrunde am 13. Mai wollen sich die fünf UN-Vetomächte (USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich) sowie Deutschland und Iran in der österreichischen Hauptstadt in weiteren Schlüsselfragen annähern.
"Wir haben beschlossen, in der nächsten Verhandlungsrunde den Entwurf der endgültigen Einigung vorzubereiten", sagte Sarif weiter. Er bekräftigte zudem den friedlichen Charakter des iranischen Atomprogramms.
Die 5+1-Gruppe pocht in den Verhandlungen darauf, dass das iranische Atomprogramm nicht der Produktion von Nuklearwaffen dienen kann. Die Führung in Teheran besteht darauf, Kernenergie friedlich nutzen zu dürfen, und hofft auf eine Aufhebung der internationalen Sanktionen. Der Iran macht Strafmaßnahmen wie beispielsweise das Erdölembargo für die heimische Wirtschaftskrise verantwortlich.
Nicht jede Forderung der Gegenseite akzeptieren
Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei sagte dem iranischen Staatsfernsehen, die iranische Delegation solle nicht jede Forderung der Gegenseite akzeptieren. Zusammenarbeit mit der Weltgemeinschaft heiße nicht, dass der Iran auf seine Atomprojekte verzichten werde.
Einer der Knackpunkte der Gespräche ist nach wie vor der fast fertiggestellte Schwerwasserreaktor Arak, in dem waffenfähiges Plutonium produziert würde. Ein weiterer möglicher Stolperstein auf dem Weg zu einer umfassenden Lösung im Atomkonflikt ist ein mögliches iranisch-russisches Ölgeschäft. Russische Medien hatten berichtet, Teheran und Moskau hätten bei Gesprächen über iranische Öllieferungen in Höhe von 20 Milliarden Dollar (14,5 Milliarden Euro) Fortschritte gemacht. Sollte ein solcher Deal zustande kommen, könnte dies Sanktionen nach sich ziehen, hieß es von Seiten der US-Regierung.
In einer vorläufigen Einigung hatten sich die 5+1-Gruppe und Iran bereits auf eine Begrenzung der iranischen Atomaktivitäten und im Gegenzug eine teilweise Aufhebung internationaler Sanktionen gegen Teheran verständigt. Bis Juli soll eine Dauerlösung stehen, die den Iran daran hindern soll, Atomwaffen zu entwickeln.
dpa - Bild: Dieter Nagl (afp)