Die Ukraine will die massiv erhöhten Preise für russisches Gas nicht zahlen. «Das ist kein wirtschaftlicher, sondern ein politischer Preis», sagte Regierungschef Arseni Jazenjuk in Kiew am Samstag bei einer Kabinettssitzung. Er warf Russland «wirtschaftliche Aggression» vor. Die Ukraine sei bereit, wie seit Jahresbeginn 268 US-Dollar (194 Euro) je 1000 Kubikmeter Gas zu bezahlen, betonte Jazenjuk.
Wirtschaftsminister Juri Prodan kündigte an, Gazprom vor einem internationalen Schiedsgericht zu verklagen. Der Monopolist verweigere Verhandlungen über niedrigere Preise, sagte Prodan.
Der russische Staatskonzern Gazprom hatte zum April den Gaspreis auf 485,5 Dollar angehoben und den Schritt mit Milliardenschulden der Ukraine und dem Wegfall eines Sonderrabatts begründet. Moskau steht im Ruf, die Gaspreise auch als politisches Druckmittel einzusetzen.
Gazprom-Chef Alexej Miller forderte die Ukraine mit Nachdruck auf, ihre Schulden zu begleichen. «Wir können Gas nicht kostenlos liefern», sagte er. Der Konzern betonte, der aktuell angesetzte Preis richte sich nach einem 2009 vereinbarten Vertrag. Der ukrainische Staatskonzern Naftogas habe seither stets die Bedingungen erfüllt und dadurch den Kontrakt anerkannt, sagte ein Gazprom-Sprecher.
dpa