Bei der Präsidentenwahl in Afghanistan ist es zu ersten sporadischen Anschlägen und Angriffen der Taliban gekommen. Der Sprecher der Regierung der ostafghanischen Provinz Logar, Din Mohammad Darwisch, sagte, in einem Wahlzentrum sei am Samstag ein Sprengsatz detoniert. Zwei Wähler seien verletzt worden.
Nach Angaben der Polizei wurde in der ostafghanischen Provinz Wardak in zwei Distrikten auf Wahlzentren geschossen. Aus der Hauptstadt Kabul wurden zunächst keine Zwischenfälle gemeldet. Die Taliban haben Anschläge am Wahltag angekündigt. Die 352.000 afghanischen Sicherheitskräfte sind in höchster Alarmbereitschaft.
In Afghanistan sind mehr als zwölf Millionen Menschen aufgerufen, einen Nachfolger von Präsident Karsai zu wählen. Um das Amt bewerben sich acht Kandidaten. Als Favoriten gelten die früheren Außenminister Abdullah Abdullah und Salmai Rassul sowie Ex-Finanzminister Ashraf Ghani. Sollte kein Bewerber eine absolute Mehrheit erhalten, ist für den 28. Mai eine Stichwahl vorgesehen. Erste vorläufige Teilergebnisse der Wahlkommission werden gegen Mitte der kommenden Woche erwartet.
Karsai regiert das Land seit dem Sturz des Taliban-Regimes Ende 2001. Er darf laut Verfassung nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren. Sorgen bereitet neben der anhaltenden Gewalt in Afghanistan auch möglicher Wahlbetrug. Die Abstimmung markiert den ersten demokratischen Machtwechsel in der Geschichte des Landes.
dpa/jp - BIld: Aref Karimi (afp)