Die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea verschärfen sich. Nach dem Beginn von Schießübungen der nordkoreanischen Streitkräfte ist es an der umstrittenen Seegrenze im Gelben Meer zu einem Schusswechsel gekommen. Auslöser war eine mehrstündige Schießübung der nordkoreanischen Küstenartillerie. Nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums landeten von mehr als 500 verschossenen Granaten über 100 in südkoreanischen Gewässern. Südkorea habe die Schüsse prompt erwidert, mehr als 300 Geschosse seien auf nordkoreanischer Seite ins Wasser niedergegangen.
Die Bewohner der südkoreanischen Inseln in dem Gebiet wurden nach Rundfunkberichten aufgerufen, sich in Schutzräume zu begeben. Südkoreanische Kampfjets patrouillierten aus der Luft die Seegrenze. In den vergangenen Jahren war es an der Grenzlinie wiederholt zu Zwischenfällen gekommen, es gab auch Gefechte zwischen Marineschiffen beider Länder.
Nordkorea erkennt die Grenzlinie nicht an. Diese wurde zum Ende des Korea-Kriegs 1953 einseitig von einem UN-Kommando gezogen. Nordkoreas Schießübung wird auch als Reaktion auf die laufenden Frühjahrsübungen der südkoreanischen und amerikanischen Streitkräfte gesehen, die noch bis 18. April dauern.
Nach Kritik des UN-Sicherheitsrats an seinen jüngsten Raketentests hatte Nordkorea am Sonntag mit einem neuen Atomtest gedroht.
dpa/mh/sh