Die Europäische Zentralbank (EZB) will die weitere Entwicklung der Wechselkurse angesichts der Euro-Stärke aufmerksam beobachten. "Die Aufwertung des Euro ist auch eine Folge der Rückkehr des Vertrauens in die Eurozone", sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Dienstag in Paris. Die Eurozone werde teilweise als eine Insel der Stabilität betrachtet.
Der Wechselkurs sei zwar kein Ziel für die Geldpolitik, sagte Draghi. Er sei aber wichtig für Inflation und Wachstum. Der Eurokurs hatte sich Mitte März zeitweise der Marke von 1,40 Dollar angenähert. Am Dienstag wurde der Euro mit 1,3830 Dollar gehandelt. Ein weiter steigender Eurokurs könnte die niedrige Inflationsrate abermals drücken und das Wirtschaftswachstum belasten.
Die Gefahr einer Deflation sei allerdings begrenzt, sagte Daghi. Es gebe derzeit keine Hinweise für eine solche Entwicklung. Die lockere Geldpolitik der EZB dürfte laut Draghi zunehmend in der Wirtschaft ankommen, da sich auch das Finanzsystem erhole. Die Produktionslücke in der Eurozone dürfte sich dank der Geldpolitik in den kommenden Jahren zunehmend schließen. Man sei jedoch jederzeit bereit zu handeln, falls Abwärtsrisiken entstünden.
dpa