Eineinhalb Wochen vor der Präsidentenwahl in Afghanistan sind am Dienstag bei einer Welle von Anschlägen im Land mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. Ein Selbstmordkommando der Taliban griff ein Büro der Wahlkommission in der Hauptstadt Kabul an. Die fünf Angreifer, zwei Polizisten, ein Mitarbeiter der Wahlkommission und ein Kandidat für die Provinzratswahlen seien getötet worden, teilte das Innenministerium mit. Die Provinzratswahlen finden zeitgleich mit der Präsidentenwahl am 5. April statt. Die Taliban haben angekündigt, die Wahlen anzugreifen.
In der nordafghanischen Stadt Kundus riss ein Selbstmordattentäter bei einem Spiel des Nationalsports Buskaschi sechs Zivilisten mit in den Tod. 20 Menschen seien verletzt worden, sagte der Polizeichef der Provinz Kundus, Ghulam Mustafa Mohseni. Der Anschlag habe dem früheren Mudschaheddin-Kommandeur Mir Alam gegolten, der aber unverletzt geblieben sei. An diesem Mittwoch wollte Ex-Außenminister Abdullah Abdullah in Kundus-Stadt auftreten. Er gilt als einer der chancenreichsten Kandidaten bei der Präsidentenwahl.
In der ostafghanischen Provinzhauptstadt Asadabad stürmte ein Selbstmordkommando der Taliban eine Bankfiliale. Zwei Polizisten und drei Zivilisten seien getötet worden, sagte der Polizeichef der Provinz Kunar, Abdul Habib Sayedcheli. Einer der drei Angreifer habe sich vor der Filiale der Kabul-Bank in die Luft gesprengt, zwei weitere seien erschossen worden. 16 Afghanen, die ihre Gehälter abholen wollten, seien verletzt worden.
In der südafghanischen Provinz Helmand wurde am Dienstag eine Polizistin erschossen. Die 30-Jährige sei auf dem Weg zur Arbeit gewesen, als Unbekannte das Feuer auf sie eröffnet hätten, sagte der Sprecher der Provinzregierung, Omar Swak.
dpa/sh