Die EU-Agrarminister beraten am Montag in Brüssel über neue Regeln für Bio-Produkte. Unter anderem soll auf verarbeiteten Fleischprodukten die genaue Herkunft des Fleisches vermerkt sein.
Hintergrund ist der Pferdefleisch-Skandal im vergangenen Jahr. Vor allem Frankreich verlangt mehr Transparenz bei der Kennzeichnung. Das Minister-Treffen wird von laufenden Ermittlungen in Deutschland überschattet. In Mecklenburg-Vorpommern stehen mehrere Landwirtschaftsbetriebe im Verdacht, falsch deklarierte Bio-Eier in den Handel gebracht zu haben. Nach einem Bericht des "Spiegel" geht es um 14 Höfe, die gut 80 Millionen Bio-Eier im Jahr produzieren.
Die EU-Kommission will Bioprodukte künftig strenger kontrollieren. Nicht nur die Produktion, sondern auch Verarbeitung und Vertrieb müssten einer scharfen Aufsicht unterliegen, sagte EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos am Montag in Brüssel beim Treffen der EU-Landwirtschaftsminister. "Wir brauchen Kontrollen genau dort, wo das größte Risiko besteht."
Manche Landwirte reagierten auf die gestiegene Nachfrage nach Ökoprodukten mit Betrug. Die EU-Kommission will nun die Vorgaben für Produkte verschärfen und die erlaubten Ausnahmen wie etwa den Einsatz von konventionellem Futter oder Saatgut stark reduzieren. Ciolos informierte die Minister am Montag lediglich und will die neuen Regeln am Dienstag der Öffentlichkeit vorstellen.
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