Mit Hilfe von schwerem Militärgerät sowie Kampfhubschraubern haben russische Soldaten auf der Krim einen der letzten ukrainischen Stützpunkte eingenommen. Am frühen Montagmorgen seien Spezialeinheiten in die Basis bei der Stadt Feodossija eingedrungen, dabei seien auch Schüsse zu hören gewesen. Das teilte der ukrainische Armeesprecher Wladislaw Selesnjow bei Facebook mit.
60 bis 80 ukrainische Soldaten seien festgenommen und der Kommandeur mit einem Hubschrauber fortgebracht worden, sagte Selesnjow. Die Marinebasis in Feodossija war eine der letzten Stützpunkte auf der Krim in der Hand des ukrainischen Militärs. In den vergangenen Tagen waren mehrere ukrainische Militärbasen auf der Krim kampflos von russischen Truppen eingenommen worden.
Russland hatte die Ukrainer nach dem international nicht anerkannten Anschluss der Krim zum Rückzug aufgefordert.
Ukraine kappt Stromversorgung für Halbinsel Krim
Nach dem umstrittenen Beitritt der Krim zu Russland werfen die neuen Machthaber auf der Halbinsel der Ukraine vor, die Stromversorgung zu kappen. Nur etwa 50 Prozent des vereinbarten Lieferumfangs komme im Moment auf der Krim an, sagte Vizeregierungschef Rustam Temirgalijew in Simferopol am Montag.
Er warf der Ukraine vor, die Halbinsel nach ihrem Anschluss an Russland nun unter Druck setzen zu wollen. Die Krim sei aber vorbereitet und habe Hunderte Dieselgeneratoren, um auf Stromsenkungen zu reagieren.
Krankenhäuser, Pumpstationen für die Wasserversorgung und die Machtstrukturen würden weiter ausreichend versorgt, sagte Temirgalijew. Gegenwärtig würden neun mobile Elektrizitätsstationen errichtet. Damit werde die Halbinsel in anderthalb Monaten unabhängig von der Station des ukrainischen Kernlandes sein. Im schlimmsten Fall drohe für diese Zeit eine eingeschränkte Versorgung.
Ukrainische Medien berichteten, dass der Strom etwa in Jalta, Sudak und Jewpatorija ausgefallen war am Sonntagabend. Der Versorger Krimenergo gab dem ukrainischen Unternehmen Ukrenergo die Schuld an den Engpässen. Der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk hatte zuvor erklärt, dass ungeachtet der Spannungen die Halbinsel weiter versorgt werden solle, Russland dafür aber zahlen müsse.
dpa/sh - Bild: Dmitry Serebraykov (AFP)