Der ukrainische Übergangspräsident Turtschinow hat ausgeschlossen, dass das Militär auf der Krim eingreift. Turtschinow sagte, der Schutz der Ostgrenze habe Vorrang. Eine Operation auf der Halbinsel würde den Osten des Landes bloßlegen und darauf zähle die russische Armee.
Die prorussische Führung der Krim kann nach eigenen Angaben in kurzer Zeit bis zu 7000 Bewaffnete mobilisieren. Schon jetzt verfügten die "Selbstverteidigungskräfte" auf der Halbinsel über 3000 Mitglieder, sagte Parlamentschef Wladimir Konstantinow am Mittwoch in Simferopol. Sie sollen bei dem umstrittenen Referendum über einen Beitritt zu Russland am 16. März die Wahllokale schützen.
G7-Staaten wollen Russland vor Annexion der Krim warnen
Die sieben führenden Industriestaaten (G7) wollen Russland vor einer Annexion der Krim warnen. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sagte am Mittwoch in Straßburg, in einer gemeinsamen Erklärung wollten die Regierungen der sieben Staaten und der EU "keinen Zweifel an ihrer Entschlossenheit lassen". Die Erklärung solle noch am Mittwoch veröffentlicht werden.
Auch der US-Senat forderte härtere Sanktionen gegen Moskau. So solle Russland aus der Gruppe der acht führenden Wirtschaftsnationen der Erde ausgeschlossen werden. Außerdem müsse der Weltfußballverband FIFA überlegen, ob die WM 2018 tatsächlich in Russland stattfinden soll.
US-Marine beginnt Militärübung mit Nato-Partnern
Vor dem Hintergrund des Krim-Konflikts zwischen Russland und der Ukraine haben die USA zusammen mit den Nato-Partnern Rumänien und Bulgarien eine Militärübung im Schwarzen Meer begonnen. Wegen schlechten Wetters startete das Manöver einen Tag später als geplant. Zuvor war der US-Raketenzerstörer USS Truxton eigens für die Übung im Schwarzen Meer eingetroffen. Das Manöver war schon 2013 geplant worden, noch vor der Verschärfung des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland und der Krim-Krise.
br/dpa/mh - Bild: Filippo Monteforte/AFP