Die Sozialistin Michelle Bachelet hat zum zweiten Mal die Präsidentschaft Chiles übernommen. Die neue Staatschefin wurde am Dienstag im Parlament in Valparaíso von der Tochter des ehemaligen Präsidenten Salvador Allende vereidigt. Die Senatorin Isabel Allende Bussi hatte kurz vorher den Vorsitz der Senatskammer übernommen.
"Wir tragen die Verantwortung, ein Regierungsprogramm umzusetzen", erklärte Bachelet dem chilenischen Fernsehen nach der Amtsübernahme. Eckpunkte dieses Programms seien die Bildungsreform, eine Steuerreform zu deren Finanzierung, sowie eine Verfassungsreform, erklärte Isabel Allende.
Bachelet (62) löste den konservativen Staatschef Sebastián Piñera (64) ab. Sie gewann im Dezember 2013 die Wahlen gegen die konservative Kandidatin Evelyn Matthei. Bachelet war bereits 2006-2010 Staatschefin.
Piñera verließ die Zeremonie am Steuer seines eigenen Autos. "Ich bin jetzt ein normaler Bürger und muss mich wieder an das Fahren gewöhnen", erklärte der scheidende Staatschef.
Zu den Feierlichkeiten der Amtsübernahme Bachelets waren alle anderen südamerikanischen Staatschefs angereist, mit Ausnahme des Venezolaners Nicolás Maduro, der wegen der Spannungen in seinem Land kurzfristig absagte. Vizepräsident Joe Biden vertrat die US-Regierung. Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Maria Böhmer (CDU), reiste im Namen der Bundesregierung an.
Am Mittwoch wollen die Außenminister des südamerikanischen Staatenbündnisses Unasur in Santiago de Chile zusammenkommen, um die Lage in Venezuela zu erörtern, bestätigte der neue Außenminister Haroldo Muñoz nach der Vereidigung des neuen Kabinetts.
dpa - Bild: Martin Bernetti (afp)