In der Krim-Krise hat der russische Außenminister Lawrow den Westen zu einem Dialog ohne Beschuldigungen aufgefordert. Lawrow sagte der Agentur Interfax zufolge: "Wir sind zu partnerschaftlichen Gesprächen bereit - allerdings akzeptieren wir Versuche nicht, uns als einen Beteiligten des Konflikts in der Ukraine hinzustellen."
Lawrow warf der neuen Führung in Kiew erneut vor, mit dem Umsturz nicht legitim an die Macht gelangt zu sein. Direkte bilaterale Gespräche mit dem Nachbarland seien schwierig, da die ukrainische Regierung von radikalen Nationalisten beeinflusst werde.
China rief unterdessen alle Seiten zur Mäßigung auf. Es sei bedauerlich, dass es zu der heutigen Situation in der Ukraine gekommen sei, sagte Außenminister Wang Yi. Vorrang habe jetzt, dass Gelassenheit und Zurückhaltung geübt werde, um zu verhindern, dass die Situation weiter eskaliere.
In der Krim-Krise sieht Russland die EU und die USA nicht als potenzielle Vermittler an. Ein Kreml-Sprecher sagte, der Westen habe durch sein Verhalten in der Krise erheblich an Glaubwürdigkeit verloren. Er verwies dabei auf den Vertrag vom 21. Februar. Damals gehörten die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Polens zu den Vermittlern eines Abkommens zwischen der ukrainischen Opposition und dem damaligen Präsidenten Janukowitsch, das einem Kompromiss den Weg bahnen sollte. US-Präsident Obama und die deutsche Bundeskanzlerin Merkel haben unterdessen ihre gemeinsame Haltung in der Ukraine-Krise bekräftigt. Beide fordern einen Abzug der russischen Streitkräfte von der Krim. Sie riefen Russland erneut dazu auf, einer internationalen Kontaktgruppe zuzustimmen, die einen direkten Dialog zwischen der Ukraine und Russland organisieren soll.
dpa/jp/br/mh - Foto: Vasily Maximov/AFP