Die Europäische Union spricht von einer «Tragödie», Frankreichs Außenminister Kouchner von einem «großen Fehler», der deutsche Verteidigungsminister Jung betonte dagegen, nach bisherigen Erkenntnissen seien «ausschließlich terroristische Taliban getötet worden».
Die deutsche Staatsanwaltschaft prüft unterdessen, ob ein Ermittlungsverfahren gegen den für den Luftangriff verantwortlichen deutschen Kommandeur eingeleitet werden muss. Der Kommandeur des Bundeswehr-Lagers in Kundus hatte gestern beim Hauptquartier der internationalen Schutztruppe ISAF Luftunterstützung angefordert, nachdem die Taliban zwei Tanklastzüge entführt hatten. Er befahl auch den Angriff. Dabei kamen dutzende Menschen ums Leben. Dorfbewohner sprechen von bis zu 150 Toten. Nach afghanischen Quellen gibt es auch zivile Opfer.
Der schwedische Außenminister Bildt sagte für die EU- Ratspräsidentschaft in Stockholm zu dem Bombenangriff: "Wir gewinnen diesen Krieg nicht, indem wir töten". Luxemburgs Außenminister Asselborn kritisierte. Er verstehe nicht, dass Bomben so einfach und so schnell abgeworfen werden könnten.
dpa/fs