Das Parlament in Teheran bestätigte am Donnerstag 18 der 21 Mitglieder seines neuen Kabinetts. Mit Gesundheitsministerin Marsieh Wahid-Dastdscherdi führt erstmals seit Gründung der Islamischen Republik 1979 eine Frau ein Ressort.
Drei der von Ahmadinedschad vorgeschlagenen Kandidaten - davon zwei weitere Frauen - lehnten die Parlamentarier mehrheitlich ab. Der Präsident hat nun drei Monate Zeit, um neue Vorschläge für die Besetzung der Ministerposten für Sozialhilfe, Bildung und Energie zu unterbreiten. In der Zwischenzeit werden die Ressorts kommissarisch geführt.
Die größte Zustimmung im Parlament fand der per internationalem Haftbefehl im Ausland als Terrorist gesuchte General Ahmad Wahidi, der als neuer Verteidigungsminister bestätigt wurde. Nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses für Wahidi erschollen im Parlament "Tod Israel"- Rufe. Die argentinische Justiz wirft Wahidi vor, zusammen mit anderen iranischen Funktionären den Bombenanschlag 1994 gegen eine jüdische Einrichtung in Buenos Aires angeordnet zu haben. Damals starben 85 Menschen.
Mit nur knapper Mehrheit wurde der frühere Handelsminister Massud Mir Kasemi als Leiter des wichtigen Ölressorts bestätigt, dessen Nominierung als besonders umstritten galt. Auch Ahmadinedschads Vorschläge für die wichtigen Ministerien für Wirtschaft, Äußeres, Inneres und Geheimdienste wurden bestätigt, obwohl auch über die Eignung dieser Kandidaten heftig debattiert worden war.
dpa fs