Dabei müssten die Ermittlungen gegen den gesuchten mutmaßlichen Mörder Rustam Machmudow in die laufende Verhandlung gegen vier angeklagte Komplizen einbezogen werden. Damit gab das Oberste Gericht überraschend einem Antrag der Politkowskaja-Familie statt. Noch im Juni hatten die Obersten Richter neue Ermittlungen abgelehnt.
Die Familie sowie die Kollegen der getöteten Journalistin halten den Mord für politisch motiviert. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft, die ebenfalls neue Ermittlungen beantragt hatte, warnte jedoch vor überzogenen Erwartungen.
Die mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnete Politkowskaja, die im Alter von 48 Jahren ermordet wurde, galt als scharfe Kritikerin der Kremlpolitik im Nordkaukasus. Deshalb steht der Moskauer Machtapparat bis heute bei Regierungsgegnern im Verdacht, in die Bluttat verwickelt und an einer echten Aufklärung nicht interessiert zu sein. Menschenrechtler beklagen, dass bis heute fast keiner der vielen politischen Morde an russischen Journalisten aufgeklärt worden sei.
dpa fs