Die Nato wird von 2015 an keine Soldaten mehr in Afghanistan einsetzen, wenn nicht zuvor die Regierung des Landes zwei Abkommen über den rechtlichen Status der Truppen unterzeichnet. "Wenn wir keinen rechtlichen Rahmen haben werden, dann werden wir alles bis zum Ende des Jahres abziehen müssen", sagte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen am Mittwoch am Rande eines Treffens der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel.
Afghanistans Präsident Hamid Karsai weigert sich bisher, ein Abkommen mit den USA und ein ähnliches Abkommen mit den anderen Nato-Staaten zu unterzeichnen. Die Nato will den von ihr geführten Kampfeinsatz von derzeit noch 52 000 internationalen Soldaten Ende 2014 auslaufen lassen und durch eine Ausbildungsmission von etwa 12 000 Mann ersetzen.
"Die Zeit drängt", sagte Rasmussen. Ein Totalabzug sei "nicht unsere bevorzugte Option, könnte aber das bedauerliche Ergebnis sein, wenn kein Sicherheitsabkommen unterzeichnet wird", sagte der Nato-Generalsekretär. "Unsere Militärs planen für alle Eventualitäten."
dpa - Bild: John Thys (afp)