Es gebe immer mehr Anzeichen für weit verbreitete Kriegsverbrechen, sagte Pillay am Dienstag per Videoschalte vor der UN-Vollversammlung in New York. So würden zum Beispiel Zehntausende Menschen teils seit Jahren in offiziellen und nicht offiziellen Gefängnissen festgehalten und manche von ihnen systematisch gefoltert. Der seit 2011 andauernde Bürgerkrieg habe sich zu "einer der tragischsten menschlichen und humanitären Krisen unserer Zeit" entwickelt.
Rund 2,5 Millionen Syrer, rund die Hälfte davon Kinder, seien inzwischen offiziell in die Nachbarländer geflohen, sagte UN-Flüchtlingskommissar António Guterres. "Syrer sind dabei, die Afrikaner als größte Flüchtlingsgruppe der Welt abzulösen." Rund zwei Drittel der geflohenen Kinder könnten nicht mehr zu Schule gehen, tausende seien auf der Flucht vor ihren Familien getrennt worden. Guterres forderte eine größere und vor allem auch finanzielle Unterstützung der Nachbarländer Syriens, die riesige Lasten zu tragen hätten.
dpa/mh