Ein Selbstmordattentäter hat bei einem Anschlag auf das iranische Konsulat in der nordwestpakistanischen Stadt Peshawar mindestens zwei Soldaten mit in den Tod gerissen. Zehn Soldaten seien bei dem Anschlag am Montag verwundet worden, sagte der Polizeichef der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa, Nasir Durrani. Der Attentäter habe sich in die Luft gesprengt, als ihn die Sicherheitskräfte an einem Kontrollposten nahe des Konsulats stoppten. Ein Taliban-Kommandeur namens Mast Gul bekannte sich zu dem Anschlag. Er teilte mit, Ziel sei das Konsulat gewesen. Einen Grund nannte er nicht.
Pakistanische Extremisten hatten am 6. Februar fünf iranische Grenzsoldaten verschleppt und damit für Spannungen zwischen Teheran und Islamabad gesorgt. Die iranische Regierung drohte, notfalls Truppen zu entsenden, um die Entführten zu befreien, die bis heute verschwunden sind. Islamabad warnte Teheran vor einem Eindringen iranischer Streitkräfte auf pakistanisches Hoheitsgebiet.
Unbekannte erschossen am Montag im nordwestpakistanischen Stammesgebiet Nord-Waziristan zwei Anführer der pakistanischen Taliban (TTP). Unter den insgesamt vier Toten des Attentats vom Montag sei der Ex-Vorsitzende der TTP-Schura, Asmatullah Shaheen Bhittani, hieß es aus Taliban- und Militärkreisen. Bhittani leitete zeitweise das Entscheidungsgremium der TTP. Auf seinen Kopf hatte die Regierung umgerechnet knapp 70.000 Euro ausgesetzt. Weiter hieß es, auch der Vorsitzende des TTP-Finanzierungskomitees sei getötet worden gehandelt. Unklar blieben die Hintergründe des Angriffs.
Das Attentat erfolgte einen Tag nach den jüngsten Bombardements der Luftwaffe auf TTP-Stellungen. Bei den Luftschlägen am Sonntag im Stammesgebiet Khyber seien insgesamt 38 Extremisten getötet worden, hieß es aus Sicherheitskreisen. Am vergangenen Donnerstag hatte die Regierung Verhandlungen mit der TTP vorerst für gescheitert erklärt.
dpa - Bild: A Majeed (afp)