Mehrere Kommandeure der Freien Syrischen Armee (FSA) haben dem neuen Generalstabschef der Rebellentruppe ihre Gefolgschaft verweigert. Der FSA-Militärrat mit Sitz in der Türkei habe die Absetzung des alten Generalstabschefs, General Salim Idriss, eigenmächtig getroffen, erklärten sie. "Wir erkennen sie nicht an", heißt es in einer Videobotschaft der Kommandeure, die am Dienstag im Internet veröffentlicht wurde.
Idriss selbst traf sich am Mittwoch an einem geheimen Ort in der Türkei mit den Kommandeuren, die loyal zu ihm stehen. Der General erklärte nach dem Treffen, er und seine Gefolgsleute seien der legitime Arm der FSA. Er forderte die anderen Kommandeure auf, sich ihnen anzuschließen. Gleichzeitig betonte er: "Wir brechen ab sofort jeden Kontakt mit dem Verteidigungsminister der Übergangsregierung und dem Rat der 30 (dem Militärrat der Rebellen) ab."
Der Militärrat hatte am Sonntag mitgeteilt, Idriss werde durch Abdel Illah al-Baschir, einen Kommandeur aus der Provinz Al-Kuneitra, ersetzt. Die FSA tauschte am gleichen Tag auch den Stellvertreter von Idriss aus. Wie aus Oppositionskreisen in Istanbul verlautete, ging die Absetzung von Idriss auf Meinungsverschiedenheiten mit dem Verteidigungsminister der selbst ernannten Oppositionsregierung, Asaad Mustafa, zurück.
Außerdem hatte es Streit um die Zuteilung von Waffenlieferungen an bestimmte Brigaden durch General Idriss gegeben. Die FSA war im Sommer 2011 - wenige Monate nach dem Beginn des Aufstandes gegen Präsident Baschar al-Assad - von desertierten Offizieren gegründet worden.
dpa - Bild: John Thys (afp)