Nach den Winterstürmen in Großbritannien hat Premierminister David Cameron sein Land auf weitere Flutschäden vorbereitet.
Die Wettervorhersage für die nächsten Tage und Wochen sei zwar günstiger, sagte Cameron in London. Jedoch werde das Grundwasser wegen der enormen Niederschlagsmengen der letzten Woche weiter steigen. Während der Stürme starben in den vergangenen Tagen mindestens drei Menschen.
Am Sonntag waren noch immer mehr als 5000 Wohnhäuser vor allem im Süden und Südwesten Englands überflutet. Zehntausende in Großbritannien und Irland waren ohne Strom, nachdem der Sturm Leitungen gekappt hatte. Insgesamt hatten in den vergangenen Wochen eine Million britischer Haushalte vorübergehend auf Elektrizität verzichten müssen, wie der Verband der Stromversorger mitteilte. Die Summe des Schadens wird inzwischen auf bis zu 14 Milliarden Pfund geschätzt.
Am Freitagabend brach mitten in London ein Stück einer Mauer zusammen und fiel auf ein Taxi. Die 49 Jahre alte Fahrerin wurde erschlagen, zwei weitere Insassen und ein Passant wurden verletzt. In Irland wurde ein 19-Jähriger tödlich verletzt, als er mit seinem Auto gegen einen umgestürzten Baum fuhr.
Auf dem Kreuzfahrtschiff "Marco Polo", das auf dem Rückweg von einer Azoren-Reise war, starb ein 85 Jahre alter Brite. Das Schiff war kurz vor Erreichen des Heimathafens im Ärmelkanal von einer gigantischen Welle erfasst worden. Passagiere sprachen von filmreifen Szenen an Bord. Im Restaurant seien Fensterscheiben eingedrückt worden, schlafende Menschen seien aus den Betten gefallen, Schubladen und Türen von Kleiderschränken aus den Angeln gehoben worden.
Der britische Oppositionsführer Ed Miliband forderte die Regierung am Sonntag zu mehr Engagement im Kampf gegen den Klimawandel auf. "Die Kosten, gegen den Klimawandel vorzugehen sind geringer, als die Milliarden von Pfund, die bei Betrieben, in Familien und bei Menschen verloren gegangen sind", sagte er.
Verteidigungsminister Philip Hammond räumte am Sonntag in der BBC ein, der Klimawandel habe zu der Situation, ausgelöst durch die ergiebigsten Regenfälle in einem Januar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, beigetragen. Andere Politiker der regierenden Konservativen, etwa der frühere Schatzkanzler Nigel Lawson, sehen das anders: Ein Zusammenhang sei nicht der Fall, sagte er.
dpa/mh - Bild: Tim Ireland/AFP