Trotz des milden Winters sind in Ungarn bisher mindestens 115 Menschen an den Folgen der Kälte gestorben, davon mehr als die Hälfte in ihren ungeheizten Wohnungen. Dies teilte das Ungarische Sozialforum - ein Netzwerk von Hilfsorganisationen - am Sonntag mit. Bei den übrigen Opfern handelte es sich um Obdachlose. Ungarns Behörden veröffentlichen grundsätzlich keine Angaben zu Kältetoten.
Der Koordinator des Sozialforums, Endre Simo, erklärt die hohe Opferzahl unter anderem mit der restriktiven Obdachlosen-Politik der Regierung: Obdachlose dürfen sich aufgrund eines neuen Gesetzes seit vergangenem Herbst in den meisten U-Bahnhöfen nicht mehr aufhalten. Die Notquartiere für Obdachlose böten nicht für alle Bedürftigen Platz, sagen Betroffene.
dpa/mh