Bei erneut massiven Schneefällen sind in Japan mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Mehr als tausend Menschen erlitten Verletzungen, wie Medien am Sonntag unter Berufung auf die Einsatzkräfte meldeten.
Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche wurde der Verkehr in Tokio und anderen Gebieten im Osten wegen teils rekordhoher Schneemassen stark beeinträchtigt.
Während am Sonntag über dem Raum Tokio wieder die Sonne schien und der Schnee zu schmelzen begann, warnte die nationale Meteorologische Behörde die Bewohner im Norden des Landes entlang der Pazifikküste vor weiteren heftigen Schneefällen und starken Winden.
Drei Menschen starben unter eingestürzten Dächern, wie örtliche Medien meldeten. Verkehrsunfälle forderten weitere Opfer. In der Tokioter Nachbarprovinz Saitama stürzte das Dach einer Gemeindesporthalle ein. Die Hauptstadt Tokio wurde wie schon eine Woche zuvor mit einer bis zu 30 Zentimeter dicken Schneedecke überzogen - einem der heftigsten Schneefälle seit Jahrzehnten.
Auch im Nordosten des Inselreiches, der vor fast drei Jahren von einem schweren Erdbeben und einem darauf folgenden Tsunami heimgesucht worden war, meldeten die Behörden Rekordschneefälle. Stellenweise gingen Lawinen nieder. In der Provinz Fukushima, wo das 2011 zerstörte Atomkraftwerk liegt und wo Tausende Menschen noch immer in containerähnlichen Behelfsunterkünften hausen, lag eine mehr als einen halben Meter hohe Schneedecke.
Mehrere Autobahnen wurden gesperrt, der Bahn- und Flugbetrieb wurde örtlich stark beeinträchtigt. Bei den schwersten Schneestürmen seit Jahrzehnten waren erst am vergangenen Wochenende sieben Menschen gestorben und etwa tausend verletzt worden.
Die alljährlich mit Naturgewalten wie Taifunen und Erdbeben lebenden Japaner nahmen auch die erneuten Schneefälle mit Fassung, manche gar mit Humor: In Tokios Szene-Viertel Shibuya verwandelten junge Leute einen normalerweise verkehrsreichen Hügel kurzerhand in eine Snowboard-Piste.
dpa - Bild: Yoshikazu Tsuno/AFP