Bei Protesten gegen Venezuelas Links-Regierung sind in der Hauptstadt Caracas drei Menschen erschossen worden. Landesweit wurden zudem 66 Menschen bei den Protestaktionen tausender Oppositioneller verletzt. Es gab Dutzende Festnahmen. Der sozialistische Staatschef Nicolás Maduro warf "faschistischen Gruppen" vor, sie wollten die Regierung stürzen. Die Opposition machte für die Auseinandersetzungen dagegen die Regierung verantwortlich und sprach von einem Hinterhalt.
Der oppositionelle Oberbürgermeister von Caracas, Antonio Ledezma, erklärte, die Situation sei erst nach dem Ende der Protestaktion eskaliert. "Der Marsch hat friedlich begonnen und ist auch friedlich zu Ende gegangen. Als wir uns zurückgezogen hatten, wurde der Marsch Opfer eines Hinterhaltes. Alle in Venezuela wissen, wer die Gewalttätigen im Land sind", sagte Ledezma mit Blick auf die Unterstützer der Links-Regierung.
Staatschef Maduro sah dagegen trainierte Gruppen hinter den gewalttätigen Aktionen. "Es gib eine faschistische Gruppe, die die öffentlichen Freiheiten und die Demokratie nutzt, (...), um sich darauf vorzubereiten, die Regierung gewaltsam zu stürzen. Ich werde das nicht erlauben", sagte Maduro, der im vorigen Jahr die Nachfolge des im März 2013 verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez antrat.
Die Demonstrationen richten sich unter anderem gegen die schlechte Wirtschafts- und Sicherheitslage im Land. Das ölreiche Venezuela kämpft mit einer extremen hohen Inflationsrate, die 2013 bei 56,3 Prozent lag. Viele Produkte des alltäglichen Lebens sind knapp und teuer, wofür die Regierung Spekulanten verantwortlich macht. Venezuela weist zudem eine der weltweit höchsten Mordraten aus. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation OVV starben 2013 nach "konservativer Schätzung" 24 763 Menschen eines gewaltsamen Todes.
dpa/cd - Bild: Leo Ramirez (afp)