Die steigenden Hochwasserfluten in Teilen Englands haben nach wochenlangen Problemen den britischen Premierminister David Cameron auf den Plan gerufen.
"Geld spielt keine Rolle", erklärte Cameron am Dienstag mit Blick auf die nötigen Rettungsmaßnahmen, nachdem er von den Überflutungen betroffene Gebiete besucht hatte. Genaue Zahlen nannte er nicht. Cameron sagte eine für kommende Woche geplante Reise in den Nahen Osten ab. "Nichts ist wichtiger, als mit diesem Hochwasser fertig zu werden."
Der Premier kündigte den Einsatz von mehr als 1600 Soldaten an, die die Rettungskräfte unterstützen sollen. Zudem rief er Versicherungen auf, schnell zu zahlen.
Teile Englands werden seit Wochen von heftigen Regengüssen heimgesucht, örtlich hat sich der Boden vollgesogen. Besonders betroffen war bislang die Grafschaft Somerset im Südwesten, doch auch entlang der Küste etwa in Cornwall verursachten Stürme Schäden an Bahnstrecken. Am Dienstag galten vor allem entlang der Themse in den Grafschaften Surrey und Berkshire Hochwasserwarnungen. Tausende Menschen mussten ihre Häuser zur Sicherheit verlassen. Der Straßen- und Bahnverkehr war eingeschränkt.
Nach Angaben des Wetterdienstes erlebt das Land derzeit den nassesten Winter seit Beginn der Aufzeichnungen 1910. Insgesamt wurden in den vergangenen zwei Monaten rund 5000 Häuser überflutet. Für die kommenden Tagen sagen Meteorologen weiter Regen, Stürme und Schnee voraus. "Es könnte schlimmer werden, bevor es besser wird", sagte Cameron. Ein Sonderkomitee des Kabinetts soll sich um das Hochwasser kümmern.
Cameron erklärte, man werde aus den Schäden lernen. Zuletzt war immer wieder Kritik aufgekommen, in den vergangenen Jahren sei von Regierungsseite nicht genug für den Hochwasserschutz getan worden. "Wir werden dieses Hochwasser meistern und für die Zukunft ein widerstandsfähigeres Land bauen", sagte Cameron.
dpa/jp - Bild: Justin Tallis/AFP