Die Chemiewaffen Libyens sind nach Angaben der zuständigen Kontrollorganisation nun vollständig zerstört. Bis zum 26. Januar seien die letzten Bestände an Artilleriegeschossen und Bomben, die mit dem hochgiftigen Senfgas gefüllt waren, vernichtet worden. Das habe am Dienstag Libyens Außenminister Mohammed Abdulasis bekannt gegeben, teilte die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag mit.
Zuvor habe sich OPCW-Generaldirektor Ahmet Üzümcü mit Experten aus Deutschland und den USA in der Anlage zur Zerstörung von Chemiewaffen im Wüstenort Ruwagha von der Vernichtung der Bestände überzeugt. «Die Zerstörung dieser Munition war ein großes Unterfangen unter schwierigen technischen Bedingungen», erklärte Üzümcü.
Die Senfgasbestände stammten aus der Ära des Machthabers Muammar al-Gaddafi. Libyen war 2004 dem internationalen Übereinkommen zur Kontrolle und Vernichtung von Chemiewaffen beigetreten und hatte knapp 25 Tonnen Senfgas gemeldet und deren Vernichtung eingeleitet. Nach dem Sturz Gaddafis im Jahr 2011 entdeckte die neue libysche Führung weitere knapp zwei Tonnen Senfgas, die in Bomben und Artilleriegranaten einsatzbereit waren.
Diese Waffen wurden nun in einem Spezialofen vernichtet. Die Technik dafür stammte von einem schwedischen Unternehmen, Deutschland half bei der Ausbildung libyscher Spezialisten.
dpa/sh - Bild: Mahmud Turkia (afp)