Die EU-Chefdiplomatin Catherine Ashton wird am Mittwoch Krisengespräche in Kiew führen. Ashton will über ein Hilfspaket für die Ukraine verhandeln. Die Europäische Union will damit einer Übergangsregierung helfen, Reformen einzuleiten und Präsidentenwahlen vorzubereiten.
In einem neuerlichen Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch drängte US-Vizepräsident Joe Biden am Dienstag auf eine friedliche, politische Lösung der Krise. Er unterstrich, dass der einzige Weg zu Frieden und Stabilität in dem Land über einen fortlaufenden Dialog und echten Kompromiss führe, eine neue Regierung zu bilden. Diese müsse das Vertrauen des ukrainischen Volkes erarbeiten.
Zu den unmittelbar notwendigen Maßnahmen gehören laut Biden, Sicherheitskräfte zurückzuziehen, inhaftierte Demonstranten freizulassen und Polizisten zu bestrafen, die Protestanten und Journalisten verprügelt hätten. Ferner solle Janukowitsch internationale Unterstützungsangebote annehmen.
Die Ukraine wehrt sich entschieden gegen Sanktionsdrohungen aus dem Westen. Das Außenamt in Kiew mahnte am Dienstag den deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier zur Zurückhaltung. Als Ausdruck der Missbilligung lud das Ministerium den deutschen Botschafter zu einem Gespräch ein.
dpa/sh