Tausende Menschen haben am Sonntag in Moskau mit einem Protestmarsch für die Freilassung politischer Gefangener demonstriert. Zugleich kritisierten die Gegner von Kremlchef Wladimir Putin die Austragung der Olympischen Winterspiele in Sotschi (7. bis 23. Februar). "Wo es politische Gefangene gibt, ist kein Ort für Olympiaden" und "Brot und Wasser für die Olympia-Diebe", stand auf großen Plakaten, wie ein kremlkritisches Internetportal am Sonntag berichtete. Die Opposition wirft kremlnahen Unternehmern vor, sich an den lukrativen Bauaufträgen für die Spiele am Schwarzen Meer bereichert zu haben.
Zahlreiche Demonstranten hielten bei dem genehmigten Marsch zudem Bilder inhaftierter Regierungsgegner hoch, denen wegen der "Organisation von Massenunruhen" jahrelange Haft droht. Diese hatten am 6. Mai 2012 - dem Vorabend von Putins Amtseinführung - demonstriert. Die Proteste waren eskaliert, es gab Hunderte Festnahmen und Dutzende Verletzte. Demonstranten und Sicherheitskräfte geben sich gegenseitig die Schuld.
dpa/mh