Der Iran wird nach Worten von Außenminister Mohammed Dschawad Sarif aufrichtig über die Zukunft seines Atomprogramms verhandeln. "Es wäre dumm, einen solchen Verhandlungsprozess zu beginnen und ihn dann wieder abzubrechen", sagte Sarif am Sonntag bei der Münchner Sicherheitskonferenz.
Zuvor hatte er mit US-Außenminister John Kerry über die Verhandlungen gesprochen, die am 18. Februar in Genf beginnen sollen. Israels Verteidigungsminister Mosche Jaalon erneuerte dagegen scharfe Vorwürfe an die Adresse Teherans.
Dies sei ein gutes Treffen mit dem US-Minister gewesen, sagte Sarif. Kerry hatte nach Angaben von US-Diplomaten gemahnt, bei den Verhandlungen müssten beide Seiten in ehrlicher Absicht miteinander verhandeln. Der Iran müsse seinen Verpflichtungen nachkommen.
Jaalon warnte dagegen davor, sich vom Iran Sand in die Augen streuen zu lassen. Man müsse sehr genau beobachten, wie das Regime weiter täusche und manipuliere. Das Land sei nur aufgrund seiner wirtschaftlichen Situation an den Verhandlungstisch zurückgekehrt. "Sie werden die Zeit nutzen, um weitere Fortschritte zu erzielen, damit sie wirklich ein militärischer Atomstaat werden." Auf welche Weise auch immer, das militärische Nuklearprogramm müsse gestoppt werden, sagte Jaalon.
Die fünf UN-Vetomächte (China, Frankreich, Großbritannien, Russland, USA) und Deutschland hatten am 24. November 2013 mit dem Iran vereinbart, über das Atomprogramm zu verhandeln. Teheran hatte eingewilligt, die Urananreicherung teilweise und für sechs Monate einzufrieren und der UN-Atomenergiebehörde IAEA besseren Zugang zu Atomanlagen zu ermöglichen. Die EU und die USA setzten im Gegenzug einen Teil ihrer Wirtschaftssanktionen gegen den Iran aus. Zugleich soll mit dem Ziel einer dauerhaften Lösung für den 12 Jahre alten Konflikt um das Atomprogramm verhandelt werden.
Der iranische Außenminister versprach auch eine Verbesserung der Menschenrechtslage im Iran. Teheran sei bereit, den Menschenrechtsdialog mit der EU wieder aufzunehmen. Er kritisierte, dass einzelne Länder an den Pranger gestellt würden.
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